Auf dem Weg zu den Epupa Falls
kamen wir als nächsten Stop zum Übernachten in das Gebiet Palmwag zur gleichnamigen Palmwag Lodge mit Camp Site. Von der White Lady Lodge ging es auf die D2319 bis zur C35 dann auf die D2612 bis auf die C39 und weiter auf der C43 bis zur Palmwag Lodge Campsite. Auf der Strecke war teilweise ein sehr grobes Waschbrett, so dass man das Gefühl hatte es würde das Auto zerreißen. Leider waren auf der Camp Site alle Plätze belegt. Trotzdem konnten wir noch für eine Nacht auf eine provisorische, halbfertige Site zum halben Preis ziehen. Die Dame an der Rezeption war sehr nett und hilfsbereit. Die Lodge war ganz schön, hatte 2 Pools, die aber beide sehr klein waren und man beengt mit seinem Poolnachbarn lag. Nicht das, was wir unbedingt so mögen. Auch gab es zwei Restaurants. Das mit a la Carte war ganz gut. Hier tranken wir wie immer das Nationalgetränk Namibias den Rock Shandy. Ein Cocktail aus Limonade, Sodawater, einigen Spritzern Angobitter und viele Rocks, den Eiswürfeln. Ein richtig guter Durstlöscher. Und es gab hier die bislang beste Pizza Hawaii. Am zweiten Tag bezogen wir noch eine fertige Camp Site. Aber es war nachts zu heiß zum Schlafen. Wir machten uns am nächsten Tag auf den Weg, der uns auf unserer Route nach Sesfontein brachte. Es war immer noch übelst heiß und die Camp Sites, die wir uns angesehen haben waren mitten in der Pampa fast ohne jeglichen Schatten, teils ohne Strom. Nicht auszuhalten.
Info:
Palmwag Lodge & Campsite
Preis: 2 PPN 574 NAD
Wifi: ja – nur Poolbereich
Cell phone signal: nein
Es ist hier in der gesamten Gegend die letzten Tage sehr heiß und ich frage mich wie die Menschen hier draußen überhaupt Leben und Arbeiten können. Nachts kühlt es kaum ab. Erst am frühen Morgen oft gegen 04:00 Uhr wird es kühler aber um 08:00 Uhr wenn die Sonne wieder da ist brennt es sofort wieder. In Afrika laufen die Klimaanlagen und verbrauchen viel Energie, bei uns in Deutschland die Heizungen, verrückte Welt.
Ich brauchte eine Auszeit und wollte ein Zimmer mit Bad. Dieses fanden wir bei Julia im Sandcastle. Einer kleinen Pension. Sogar mit einem offenen uneinsehbaren Zimmer, gleich einer kleinen geschlossenen Terrasse. Aber die Nacht im Zimmer war trotz Klimaanlage (ziemlich laut) heiß und Georg zog aus in unsere geliebte Kabine. Da war es auch wirklich kühler, da unser Hilux direkt draußen vor der Zimmertür stand und so alle Fenster der Kabine offen gehalten werden konnten. Hatten wir schon mehrfach auf unseren verschiedenen Reisen, dass Georg wieder zurück in die Kabine zog. Ich hielt die Nacht im Zimmer durch leider bei Krach und Hitze. In den Dörfern schallt besonders an den Wochenenden die Musik laut durch die Nacht. War mir aber egal, im Gegenteil ich höre das gerne.
Sesfontain ist eine alte deutsche Polizeistation und der beste Ausgangspunkt um in einsame Flusstäler zu gelangen. Einzige Attraktion der Kreisstadt ist das alte deutsche Fort Sesfontein von 1896 und ein paar kleine Shops für die wichtigsten Dinge. Das Fort wurde einst als Kontrollpunkt gegen Rinderpest, Wilderei und Waffenschmuggel errichtet. Heute ist das sandsteinfarbene Gebäude eine luxeriöse Lodge. Hier hatten wir ein vorzügliches Frühstück bevor es weiterging.
Info:
Sandcastle bei Julia
Preis: 2 PPN 750 NAD
Wifi:
Cell phone signal: Ja gut
Ziel Opuwo. Wir begaben uns auf die Country Lodge, die nun wirklich sehr schön ist. Die Campsite ist aber leider fast ohne Schatten. Daher haben wir das Restaurant und den großen schönen Pool tagsüber für uns alleine gepachtet. War ja sonst auch niemand da. Die Gäste der Lodges treffen meistens erst nachmittags nach ihren Touren zum Sundowner ein. Weil das Abendessen auf der Restaurantterrasse sehr gut war und der Sonnenuntergang auch schon gigantisch anzusehen war, blieben wir 2 Nächte. Etwas Luxus zum Ausruhen tut doch immer gut. Opuwo liegt nördlich der Joubert-Berge und ist Hauptstadt der Region Kunene. Hier kann man auch seine Vorräte auffüllen da es viele Geschäfte gibt. Sonst bietet die Stadt nichts Besonderes. Allerdings sahen wir ab hier die ersten Himba und auch einige Hererofrauen – diese in ihrer Tracht und mit Handy. Und wir trafen hier viele bettelnde Kinder und auch Mütter mit kleinen Babys, da diese Region vermutlich sehr arm ist.
Info:
Opuwo Country Lodge & Campsite
Preis: 2 PPN 520 NAD
Wifi: Nur in der Lodge
Cell phone signal: Nein
Nun ging es weiter, denn wir wollten ein Himbadorf besuchen um ihre Tradition kennen zu lernen. Wir entschieden uns für die Omungunda Camp Site mit angeschlossenen Ovahimba Living Museum. Im Camp war ein einheimischer Guide, der mit uns zu dem Dorf ging. Aus Respekt sollte man nicht ohne einen Guide hingehen. Wir hatten außer der Gebühr für die Besichtigung noch Geschenke in Form von Braunen Zucker, einer Gewürzmischung und Maismehl eingepackt. Die Himba sind die letzten Nomaden Namibias, die eine geschlossene Gemeinschaft von Rinder- und Ziegenhirten abgeben. Seit Hunderten von Jahren leben sie im Norden des Landes nach ihrer alten Tradition. Doch durch die vorrückende Zivilisation gerät ihr Lebensraum zunehmend in Gefahr. Es werden ca. noch 7000 Himba gezählt die in insgesamt 52 Dorfgemeinschaften ihre Tradition pflegen. Wir waren ca. 2 Stunden im Dorf und konnten uns mit ihnen durch den Guide unterhalten und gegenseitig Fragen stellen und beantworten. Zum Abschluss wurden uns traditionelle Tänze vorgeführt, was ihnen sehr zu gefallen schien. Denn sie wollten gar nicht mehr aufhören mit dem tanzen. Und uns gefiel es auch sehr gut.
Wir beschlossen dann am nächsten Tag weiterzufahren und aber noch einmal ein weiteres Himbadorf zu besuchen. Die Weiterreise führte uns dann zu einem weiteren Highlight unserer Reise, an die Epupa Falls.
Auf dem Gebiet der Epupa Falls lebt eine kleine Dorfgemeinde und es befinden sich 3 Campsites dort (Epupa Falls Lodge & Campsite, Omarunga Lodge & Campsite, etwas Stromaufwärts das Epupa Camp). Die Gemeinde war sehr freundlich zu uns und natürlich wollten die vielen Kinder immer wieder Geschenke haben. Sie bekamen auch welche. Auch gibt es da eine Bäckerei wo wir uns leckere kleine Brötchen, die mittlerweile auch schon bei den Overlandern bekannt sind kaufen konnten. Wir zogen auf das Epupa Camp, dass sich wildromantisch und paradiesisch zeigte. Unser Platz war recht groß mit eigener Dusche und Toilette jeweils in einem kleinen Bereich voneinander getrennt. Unser Haustrier war ein Monitor Lizard etwa 1,2 Meter lang der öfters um uns herum schwänzelte. Auf dem Platz waren noch einige wenige Reisende. Abends bei einem schönen Lagerfeuer konnten wir wieder einmal den Mond und die Sterne studieren. Es gefiel uns sehr gut und wir machten uns an einem Tag spätnachmittags auf zu den Falls. Ausgerüstet mit Kameras und Stativ freuten wir uns auf tolle Fotos die Georg dann natürlich auch schoss. Der Blick über die Falls ist schon sehr beeindruckend und ich musste wieder einmal feststellen wie wunderschön doch unsere Welt ist und die Menschen mit ihr viel liebevoller und pfleglicher umgehen sollten. Aber der Mensch sieht leider so oft nicht, was für ein schönes Geschenk da vor ihm liegt. Wir genießen unsere Zeit in Afrika in vollen Zügen und sehen die Schönheit des Kontinentes, leider aber auch die Armut und das Elend. Wir erleben die wundervollen Menschen die trotz ihrer großen Armut glücklicher und freundlicher scheinen als die Menschen in der westlichen Welt. Man kann mit so wenig zufrieden sein und ein einfaches Leben führen, vorausgesetzt das nötigste ist da. Und das ist wieder mal der große Knackpunkt. Hier hat sich in all den vielen Jahren nicht viel verändert. Das meiste, was aus aller Welt für Afrika zur Unterstützung kommt stecken doch nach wie vor diese jeweiligen Länderoberhäupter ein. Und kaum etwas wird dagegen unternommen. Gegenüber der Falls liegt fast schon zum Greifen nah Angola nur durch den Wasserfall und die Strömung des Kunene River getrennt. Wenn es ein Paradies gab dann muss es so ausgesehen haben wie hier.
Info:
Epupa Camp
Preis: 2 PPN 430 NAD
Wifi: nein
Cell phone signal: ja – schlecht
Leider ging auch hier unsere Tour nach 3 Übernachtungen weiter, die D3700 den Kunene River aufwärts bis zum Camp Cornie. Dieses war ähnlich wildromantisch wie das vorhergehende Epupa Camp. Dort trafen wir zwei junge Mädels aus Deutschland die mit ihrem Motorrad auf Weltreise sind. Die langen Steigungen bereiteten auch Ihnen Schwierigkeiten. Ein Motorrad auf den vielen runden großen Steinen zu halten wenn es permanent steil hoch und runter geht ist nicht immer einfach.
Die momentane Betreiberin des Camps hat uns, weil es Sonntag war ein kleines Brot gebacken, welches uns sehr gut geschmeckt hat. In den Geschäften bekommt man ja nicht so ein besonders gutes Brot.
Info:
Camp Cornie
Preis: 2 PPN 400 NAD
Wifi: Nein
Cell phone signal: Nein
Unsere Meinung: Gute Lage, Schönes Camp, saubere Sanitäranlagen, empfehlenwert.
Früher war die D3700 eine reine 4x4 Piste und schon eine Herausforderung heute ist sie an vielen Stellen ausgebessert und gut befahrbar. Es hat dort aber sehr viele Riverbed Crossings und zum Teil steile Abgänge. Bei Regen könnte es hier eventuell Probleme geben.
Unterwegs zur Kunene River Lodge
Eine Übernachtung haben wir dabei noch auf der Kunene River Lodge verbraucht. Vor 11 Jahren waren wir auch hier schon einmal. Aber diese Lodge gefiel uns überhaupt nicht mehr. Die Preise total überteuert und dafür wurde nichts Besonderes geboten. Für eine 1 Liter Wasserflasche haben sie uns umgerechnet 1,50 Euro abgeknöpft. Ein Abendessen sollte ca. 40 Euro pro Person kosten. Wir lehnten dankend ab und können diese Lodge nicht empfehlen.
Info:
Kunene River Lodge
Preis: 2 PPN 590 NAD
Wifi: Nur im Barbereich
Cell phone signal: Nein
Unsere Meinung: Gute Lage, Schönes Camp, saubere Sanitäranlagen, schöner gemauerter Pool mit Wasserfall, aber trotzdem überteuert.
Von der Kunene River Lodge ging es weiter die D3700 die bei den Ruacana Falls in die C46 mündet. Ab hier wurden unsere Reifen wieder mit Normaldruck befüllt. Auf den Gravel Roads teilweise auch mit viel Felsgestein durchzogen fuhren wie mit vermindertem Luftdruck um die Reifen zu schonen und die harten Stöße durch die Wellblechpisten etwas abzumildern. Nun ging es auf einer Tar Road weiter bis zur Campsite der Ruacana Eha Lodge. Welch ein ruhiges und angenehmes Fahren nach wochenlangen Gravel Roads. Leider ist diese Lodge nicht empfehlenswert. Eine halbe Baustelle und viel Ungeziefer. Ruacana bot gute Einkaufsmöglichkeiten zum Auffüllen unserer Vorräte. Die nächsten 200 km fuhren wir weiter über Oshakati einer größeren Stadt. Die Fahrt dorthin bietet keine besonderen landschaftlichen Höhepunkte. Ziemlich uninteressant zu unseren vorherigen schönen Eindrücken auf unserer Reise. Eine Übernachtung hatten wir vorher aber noch im Fantasie Guesthouse in Ondangwa kurz nach Oshakati. Hier treffen sich Weiße Anwohner zum abendlichen Stammtisch mit Bier und Rotwein. Das Essen war sehr gut. Der Platz einfach, obwohl in der Stadt gelegen ruhig und sicher.
Info:
Ruacana Eha Lodge & Campsite
Preis: 2 PPN 300 NAD
Wifi: ja
Cell phone signal: ja Internet schnell