Immer in Richtung Kenya fahrend steuerten wir unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit an.

Die wunderschöne „Twiga Lodge und Campsite“ , deren Besitzer ein englisches Ehepaar ist. Diese leben bereits seit 16 Jahren in Tanzania  -  „ihrer Heimat“ und haben sich hier etwas wirklich tolles aufgebaut. So könnten wir uns auch ein Leben in Tansania vorstellen. Natürlich sieht das Ganze nicht gerade  sehr ärmlich aus. Da wir noch nach Arusha wollten ging es am nächsten Tag weiter.

Nach ca. 100 km Fahrt steuerten wir hoch in den Bergen im Stadtteil Tengeru, einen Vorort von Arusha die Peacematunda Campsite an. Eine ziemlich holprige Bergstrecke, aber überall wo man es nicht vermutet stehen da kleine Ansiedlungen, schöne Anwesen, aber auch ärmliche Hütten. Überall laufen Menschen umher und immer wieder sind da sehr viele Kinder. Es gibt dort Schulen, wo man keine vermuten würde. Und überall findet man kleine Shops oder gar Restaurants. Und natürlich Kirchen. Sonntags ziehen sich alle ihre schönste Kleidung an und gehen in die Kirche zum Gottesdienst. Mit der Campsite hatten wir Pech. Nach dem holprigen Weg mussten wir an Ziel feststellen, dass die Anlage wegen Bauarbeiten geschlossen war. Eine wirkliche Alternative hatten wir nicht ausfindig machen können. Uns wurde aber empfohlen, zum Arusha Tengeru Cultural Tourism  -  zur Mama Glade zu fahren. Wir vermuteten, Sie ist eine Schamanin. Super nett. Da könnten wir bestimmt eine Unterkunft bekommen. Also wieder den Berg runter und auf die Suche gegangen. Wir fragten eine Polizistin, die brachte uns zu Mama Glades Sohn und der fuhr mit seinem Land Rover mit uns zu seiner Mama nur um die Ecke. Wieder einmal mussten wir feststellen, dass hinter den meisten großen Toren in Afrika ein Paradies zu finden ist. Immer wie ein eigener kleiner Planet. Wir konnten unser Auto im Paradies abstellen.

Am nächsten Tag fuhren wir dann mit dem Matatubus, der auf den Strecken überall anhält und Menschen ein- und auslädt nach Arusha. Ziel war der Massai Markt. Nun ja, man wird fast mit dem Lasso von den Händlern eingefangen um etwas zu kaufen. Zumal fast keine Touristen da waren. Und Massai auf dem Markt als Händler konnten wir auch gerade nicht erkennen. Wir wurden aber fündig und waren zufrieden. Aber waren auch froh, da wieder weg zu sein. Die Stadt an sich ist nicht sehenswert, aber sehr groß. In einem Copyshop ließen wir noch unsere EVisa für Kenya ausdrucken und zurück ging es auch schon mit dem Bus. Wir stellen immer wieder fest, dass uns die Großstädte Afrikas überhaupt nicht anziehen. Zu laut, zu hektisch zu überlaufen. Ausnahmen sind Kapstadt, Swakopmund in Namibia und Marrakesch. In unserem Stadtteil angekommen sind wir noch in einem kleinen Restaurant eingekehrt und dann war Erholung in unserer Kabine angesagt. Da fühlen wir uns immer wieder super wohl. Sie ist eben unser zweites kleines zu Hause.

Hakuna Matata und Jambo - wir haben jetzt Sehnsucht nach Kenya, wo wir das letzte Mal 2013 zu Georgs runden Geburtstag waren. Kenya hat eine besondere Bedeutung für uns.

Trotzdem fällt der Abschied von Tansania, diesem wunderschönen Land am indischen Ozean etwas schwer. Die Menschen sind hier sehr freundlich und liebenswert. Nie aufdringlich - natürlich bis auf Ausnahmen - und immer sehr hilfsbereit. Es geht ihnen auch nicht schlecht in diesem Land. Es sind genügend Lebensmittel vorhanden und wenn man einen Job hat ist es wohl gut mit dem Leben. Alle haben ihre Familien und wir konnten einen ziemlichen Respekt untereinander feststellen   - auch gerade ihren alten Menschen gegenüber. Es gibt viele wohlhabende Menschen hier was man auch an den großen Toyota Landcruiser erkennen kann, der hier oft gefahren wird. Angebettelt hat uns hier nie irgendjemand - auch gerade die Kinder nicht. In Bildung wird wohl sehr viel investiert. Es gibt Schulen über Schulen und alle gehen mit ihren Schuluniformen zum Lernen gerne dahin. Ist wohl aber auch Pflicht. Das Land regiert wird von einer Muslima, geboren auf Zanzibar. Samia Suluhu Hassan. Sie investiert sehr in soziale Themen und Projekte, was eventuell für all dies spricht. Studiert hat sie Wirtschaftswissenschaften in Manchester und ist Mutter von vier Kindern.

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