Frisch ausgeruht ging es los über Mbeya die T1 gen Osten.
In Mbeya waren die Strassen wieder alle mit LKW`s voll und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis wir durch waren. Viele Geschichten werden über die Tanzam-Road die T1 erzählt. Halsbrecherische Überholmanöver, viele Unfälle, Straße teilweise in sehr schlechten Zustand. Rücksichtslose Raserei der LKW`s. Ganz so schlimm haben wir es nicht erlebt. Die Straße ist bis Mikumi in großen Abschnitten in sehr guten Zustand. Was wir selber erlebt haben sind die Überholmanöver und die Raserei der Überland-Busse. Es wird vor Kurven ohne Sicht in den Gegenverkehr hinein rücksichtslos überholt. Uns sind zweimal Fahrzeuge auf unserer Spur entgegengekommen. Auf Motorradfahrer nehmen die Fahrer kaum Rücksicht. Es wird nur gehupt und voll durchgezogen.
Es wird hier auch sehr oft mit den Handgeräten durch die Polizei die Geschwindigkeit kontrolliert. Einmal wollten sie uns drankriegen, angeblich bin ich in einer 50er Zone über eine Kuppe kommend 62 km/h gefahren. Ich habe dem Beamten jedoch erklärt, dass dort wo das 50er Schild sein sollte keines zu sehen war, da die linke Spur ca. 2 km lang mit stehenden LKW zugestellt war. Ich machte Ihm unmissverständlich klar, dass ich keinen Schilling bezahlen werde. Nach einigen Minuten Diskussion ließ er uns ziehen. Es hat die gesamte Strecke viel Polizeisperren, die uns alle sehr freundlich gegrüßt und durchgewunken haben.
Im weiteren Verlauf hatte ich doch einmal mehr als 50 hm/h drauf und prompt standen da wieder zwei Figuren mit einer Radarpistole. Wir haben Glück gehabt sie waren sehr freundlich und wünschten uns eine gute Fahrt. Es hätte teuer werden können.
In Mfumbi angekommen beschlossen wir im River Valley Camp zu übernachten. Eine Campsite direkt an einem Fluss mit keinerlei Ausstattung. Wir waren müde und übernachteten hier. Am nächsten Tag schafften wir es bis zum Old Kisolanza Farm House. Kisolanza wurde ursprünglich mit Tabak bepflanzt und ist immer noch ein voll bewirtschafteter Bauernhof mit Rindern, Schafen und einer Vielzahl von Feldfrüchten. Endlich mal wieder eine heiße Dusche und alle Annehmlichkeiten wie z.B. ein tolles Restaurant.
Info: The Old Kisolanza Farm House
Preis: 12 USD ppN
Strom: Ja
Sanitäranlagen: Sehr gut
Wifi – Bar Aera: Ja - Campsite: Nein
Cell phone signal: ja
Restaurant: Ja
Am nächsten Tag war es bis nach Iringa, der Hauptstadt der Region nur ein Katzensprung. Kurz vor der Stadt waren wir in Tosamaganga, Iringa einer Kirche mit Missionsstation, Hospital und Schule. Errichtet vor dem 1900. Jahrhundert. Wurde wohl von deutschem Benediktiner gegründet und wird heute von Italienern geführt. Wie schon auch im ehemaligen Zaire zu sehen war haben die Kirchenväter riesige Gebäude aus Backstein im Dschungel errichten lassen.
In Iringa haben wir „Mama Iringa“ angefahren. Ist eigentlich ein Italienisches Restaurant. Sie hat Zimmer und im hinteren Teil einen Garten mit Platz für ein paar Camper. Wir sind später mit dem TUK-TUK in die Stadt gefahren und haben den bekannten Markt von Iringa besucht. Hier hat es wirklich alles was das Herz begehrt. Wir haben es uns anschließend natürlich nicht entgehen lassen die Pizza von Mama Iringa zu probieren. Sehr gut. Am nächsten Tag haben wir noch einen Bottle Shop besucht und uns Tansanischen Wein gekauft. Weiter ging es Richtung Nord-Osten Richtung Mikumi.
Die T1 schlängelt sich einige Kilometer nach Iringa ca. 1000 Höhenmeter tief bergab auf ausgefahrener Straße durch das Kitonga Valley. Die schwerbeladenen LKW sind nur im Kriechgang nach unten unterwegs. Ich habe, wenn es möglich war vermieden zwischen denen zu fahren. Bei vielen älteren Fahrzeugen kann man hier nicht sicher sein ob die Bremsen auch wirklich noch funktionieren.
Die Landschaft ringsherum ist einfach traumhaft. Tiefe Schluchten, hohe Berge. Ich habe meine Konzentration auf das heutige Fahren lenken müssen. Von hinten kamen wieder einige Wahnsinnige, die auf gut Glück versucht haben zu überholen. Leider gab es bergab kaum Möglichkeiten mal anzuhalten und die Landschaft zu genießen. Letztendlich waren wir erleichtert in Mikumi angekommen zu sein. Wir schlugen unsere Zelte in der Tan-Swiss Lodge auf. Bungalows, Zimmer und ein großer Campingplatz mit einem wirklich sehr guten Schweizer Restaurant. Hier gab es Zürcher Geschnetzeltes für Gaby und für mich Fisch in Coconut-Sauce mit Kartoffelbrei und Gemüse. Der Schweizer Eigentümer lebt hier schon seit 20 Jahren.
Unter der Führung des vorhergehenden Präsidenten John Magufuli wurden die Weißen hier wohl oft schikaniert. Mit der jetzigen Präsidentin Samia Suluhu Hassan hat sich das Blatt wohl gewendet. Mit Hilfe der Weltbank zur Tourismus-Förderung soll der Airstrip von Mikumi ausgebaut werden so das Touristen von Zanzibar direkt hier einfliegen um den Mikumi Nationalpark zu besuchen. Der Mikumi NP ist auch bekannt als die kleine Serengeti. Mit einer Fläche von 3230 km² ist er einer der größten in Tanzania.
Info: Tan-Swiss Lodge
Preis: 12 USD ppN
Strom: Ja
Sanitäranlagen: Sehr gut
Wifi – Bar Aera: Ja - Campsite: Ja
Cell phone signal: ja
Restaurant: Ja
Von der Mikumi - Tan-Swiss Lodge führt die T1 weiter Richtung Nord-Osten Quer durch den Mikumi National Park. Wir hatten Glück und sahen Herden von Springböcken, Paviane, viele Giraffen, Zebras und Elefanten. In Morogoro angekommen haben wir den erstbesten Car Wash angefahren. Für umgerechnet 3,61 haben wir dem Hilux wieder etwas Glanz gespendet. Anschließend sind wir ins Simbamwenni Lodge und Camping gefahren. Es ist immer wieder erstaunlich welch ein tolles Essen sie einem hier zaubern. Das Anwesen gehört einem Iren und ist in den Top Ten unserer schönsten Anlagen.
Info: Simbamwenni Lodge Capmping
Preis: 12 USD ppN
Strom: Ja
Sanitäranlagen: Sehr gut
Wifi – Bar Aera: Ja - Campsite: Ja ?
Cell phone signal: ja
Restaurant: Ja
Am zweiten Tag in Morogoro haben wir einen kleinen Fußmarsch von der Lodge zum nächsten ATM gemacht da wir Tansania Schillinge benötigten. Erster ATM, unsere Karten funktionierten nicht. Zweiter ATM auf einem Unigelände ging auch nicht. Wir müssen in die Innenstadt. Ein Tuk-Tuk für 5000 Schillinge (1.80 Euro) dritte Bank die ABSA, Karte ging auch nicht. Nun kam ich langsam ins Grübeln. Nochmal Visa Karte von Gaby ausprobiert, es hat geklappt. Meine Visa? Beim genauen hin schauen stellte ich fest, dass ich die ganze Zeit die DEBIT Karte genommen hatte. Kann ja auch nicht funktionieren. Könnten ja diese DEBIT Karten auch in einer anderen Farbe rausgeben. Danach haben wir uns die Stadt noch ein wenig angesehen, waren Kaffee trinken und haben endlich einen Ventilator in der passenden Größe für unsere Kabine gefunden. Anschließend noch in die Markthalle und Obst gekauft. Morogoro hat uns gut gefallen. Eine richtig typische, chaotische Afrikanische Stadt mit viel Leben und netten Menschen.
Morgen geht es ca. 200km an die Küste nach Bagamoyo, einer historischen Stadt auch mit deutscher Vergangenheit. Das interessiert uns natürlich sehr. Ausgesucht haben wir uns die Traveller‘s Lodge. Von der Lodge aus ist es zu Fuß nicht weit in die Stadt und so können wir alles in Ruhe erkunden.
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